Zünftiger Starkbieranstich bei der Gaimersheimer SPD

11. Mai 2019

Beim Starkbierfest der Gaimersheimer SPD letzten Samstag war die Stimmung im voll besetzten Ledlsaal famos.

Es hat schon etwas besonderes, wenn ein roter Bruder – alias Dr. Manfred Schuhmann und ein schwarzer Bruder – alias Josef Brandl, ihre Pointen zum Besten geben.

Nachdem die SPD-Vorsitzende Ingrid Seehars die Anwesenden begrüßt hatte, stimmte die Musikgruppe Gaudinockel das Publikum ein.

Manfred Schuhmann als Bruder Barnabas begrüßte die Gäste mit einer Aussage des Ernährungswissenschaftler Professer Walzl: „ Bier sei ein gesundes Lebensmittel. Frauen, die Bier trinken seien schlanker und da Bier Phanthotensäure enthält, glätte es auch die Haut. Bier ist also auch ein Schönheitsmittel“

Schuhmann ist auch als Fastenprediger ein Mahner im Umgang mit Anstand und Würde. „So sei auch im Fasching die sogenannte Gürtellinie nicht zur unterschreiten. Bei allem Witz, die persönlichen Verunglimpfungen, wie sie in so manchen öffentlich-rechtlichen Faschingssendungen dargeboten würden, sollten doch unterbleiben“, so Schuhmann.

Andererseits ist unsere „Empörungskultur“ genau so überzogen, wie die Reaktion auf die Faschingsrede der Karrenbauer. „Gut dass die Kramp-Karrenbauer nicht Friede als Vornamen führt. Sonst würde sie mit FKK abgekürzt,“ so Barnabas.

Das Gaimersheimer Hexentreiben am Unsinnigen Donnerstag ist schon etwas eigenartiges. Der Fastenprdiger berichtet: “Hierzu gibt es eine whats app und es werden Hexenorden verteilt. Die 30 – 35 Frauen müssen die höchste Belastungsstufe haben um dieses Treiben zu ertragen. Da tönt es von früh bis spät Abend: Huraxdax, packs bei der Hax, packs bei der Zeh, schmeiß in die Höh, heit is schee. Los gehts morgens mit einem Weißwurstfrühstück, über die Schulen zur Tagespflege, über die Geldinstitute zum Sektempfang und Krapfen bis zum abwinken. Nach dem Besuch beim Ledl geht es weiter zum Möbel Gruber- Gruba Libre eingeschlossen. Weiter in die Stadt – Station Weinschmecker – und wieder nach Gaimersheim zur Werkstattparty zur Tankstelle Knapp. Wenn‘s do no koaner schlecht ist, gibt es wieder Krapfen bis zum abwinken. Wie viele Tage diese Hexen zur Erholung brauchen, bleibt ihr Geheimnis.“

Aufs Korn wird auch die SPD-Fraktion genommen. So ist der alte Spruch. „Wenn bei uns die Sonne lacht, hat‘s bestimmt die CSU gemacht. Gibt es Regen und auch Schnee, war‘s die SPD“. „Das hat sich beim Ausflug der SPD-Fraktion nach Verona bewahrheitet“, so Schuhmann. Die Vorstellung von Carmen die besucht werden sollte, viel – als einzige in der Saison – wegen Regen aus.

„Mein alter Freund und Kupferstecher“ begrüßte Barnabas den Brandl Sepp, den Bäderreferenten des Gemeinderats. Ihm sei zu Ohren gekommen, dass dieser in einer Sitzung anmahnte, „die Eintrittspreise keratn sich scho a bisserl okom, aber net dem Pressevertreter sogn, dass i des gsagt hob.

„Mit den Worten „Kummts nur alle zu meinem 80 Geburtstag. Brauchts eich nix denga, es trifft ja koan Armen“ hat Brandl den gesamten Gemeinderat zu seiner Feier eingeladen.

Die Freien Wähler hatten zur einer Veranstaltung zum Thema „Generationengerechtes Wohnen“ eingeladen. Der Referent war Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister aus Bremen. Entweder ist ihnen entgangen, dass dieser Sozialdemokrat ist, oder sie konnten mangels eigener Kompetenz nichts anders bekommen. „Aber wir Sozis helfen ja gerne aus“, witzelte Schuhmann.

„Lippertshofen sei jetzt rund um versorgt“, so Schuhmann. Er zählte auf:“ Dorfladen, neuer Dorftreff, Jugendtreff, Kinderkrippe, Kindergarten, Turnhalle und auch ein neues Feuerwehrauto. Was jetzt noch fehlt, ist ein Lufttaxi-Landeplatz. Aber das wird der Gemeinderat für den Rudi Eichhorn auch noch hinkriegen2.

Weiter spottete Schuhmann: „Immerhin ist das Fluggerät, das in Ingolstadt als Weltprimäre vorgestellt wurde, in der Lage gleich vier Personen auf einmal von hier nach München zu bringen“. Das besondere an dem Demonstrationsmodell war, so Barnabas: „Als die Ministerriege auf den berühmten roten Knopf drückte, setzten sich keine Rotorblätter in Bewegung, sondern es gab nur einen Disco-Rauch. Was für ein Fortschritt!“

2019 feiert die SPD Gaimersheim ihr 100jähriges Gründungsfest. „Es ist schon auffallend, dass Sozialdemokraten schon seit 1878 aus dem Bauerndorf Gaimersheim eine lebenswerte Marktgemeinde formten“, stellte Schuhmann fest.

Als Überraschungsredner konterte der schwarze Franziskaner Kobold Sepp. So stellt dieser fest: „dass der Bruder Barnabas nur evangelisch sei und er, der aufrechte Katholik. Weiter stellte er fest: „Der Barnabas sei dem Bier zugeneigt und der Franziskaner dem Silvaner – ansonsten sei kein großer Unterschied.“

Aber dennoch: „Du hast es als der „gute Onkel“ der Ingolstädter SPD zu einem seitenlangen Artikel im Donau Kurier gebracht, was mir noch fehlt“ so der Brandl Sepp.

„Dass du den Sven John, SPD Unterbezirksvorsitzender von Eichstätt, öffentlich kritisiert hast, als er im Alleingang unsere Bürgermeisterin Andrea als Bezirkstagskandidatin durchboxte, ist schon bemerkenswert. Ich erwarte, dass du dich für diese Tat bei den Gaimersheimern entschuldigst“, polterte der Franziskaner.

Bezugnehmend auf einen Presseartikel fragte er den Barnabas: „Wer bei euch im Stadtrat zu der Gruppe der Deppen gezählt wird, das würden ihn schon interessieren, das kannst du mir ja im Vertrauen erzählen“, wollte der Sepp noch wissen.

Mit der Auslosung von drei Preisen, darunter eine Fahrt zum Bundestag nach Berlin, klang der Abend aus.

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